Defensa Antiaérea y Fuerza Aérea Revolucionaria (DAAFAR) Luftstreitkräfte/Luftverteidigung – air defence/air force
Allgemein

Hoheitsabzeichen Kubas. (Bild: wikipedia)
Die Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) stellt die zweitgrößte Teilstreitkraft dar. Hauptaufgabe ist die Luftraumverteidigung und Zurückschlagung feindlicher Kräfte. Zudem unterstützen sie die Landstreitkräfte und die revolutionäre Kriegsmarine und dienen zur Aufklärung.
Struktur:
Die LSK/LV bestehen aus drei Regionalkommandos (West-, Zentral- und Ostkuba), die wiederum in Luftbereiche unterteilt sind. Jedes Regionalkommando besteht aus einer Brigade mit verschiedenen Regimentern und unabhängigen Geschwadern. Jedem Regiment unterstehen rund 30 Flugzeuge. Bei Geschwadern kann die Anzahl variieren. In der Regel sind dies aber 12 bis 14 Flugzeuge. Von den ca. 230 Kampflugzeugen sind aufgrund des defizitären Nachschubs von Ersatzteilen lediglich 130 Maschinen verfügbar. Insgesamt existieren neun Kampfregimenter (MiG-21, -23 und -29), je drei Transport- und Helikopterregimenter sowie vier Fliegerausbildungsgeschwader in den Luftstreitkräften. Die Luftverteidigung besteht aus vier Flugabwehrraketenbrigaden mit insgesamt 28 Bataillonen.

Mil Mi-35 im aktuellen Anstrich. (Bild: fdra.blogspot.de)
Organisation der LSK/LV (Stand 1990, inzwischen wurden mehrere Einheiten aufgelöst und zahlreiches Fluggerät konserviert):
Luftverteidigungszone West
2. Luftverteidigungsbrigade „Playa Girón“
21. Jagdregiment, San Antonio de los Baños (Abfangjäger und Luftunterstützung)
211. Jagdgeschwader
212. Jagdgeschwader
22. Jagdregiment, Baracoa (Abfangjäger und Luftunterstützung)
221. Jagdgeschwader
222. Jagdgeschwader
223. Jagdgeschwader
23. Jagdregiment, San Antonio y San Julian (Abfangjäger und Luftunterstützung)
231. Jagdgeschwader
232. Jagdgeschwader
24. Taktisches Unterstützungsregiment, Guines (Jagdbomber)
241. Jagdbombengeschwader
25. Transportregiment, San Antonio y José Martí
251. Transportgeschwader
252. Transportgeschwader
26. Hubschrauberregiment, Havanna Stadt
261. Hubschraubergeschwader
262. Hubschraubergeschwader
Militärschule der LSK/LV „Comandante Che Guevara“, San Julian
Vier Ausbildungsgeschwader
Luftverteidigungszone Zentral
1. Luftverteidigungsbrigade „Batalla de Santa Clara“
11. Jagdregiment, Santa Clara (Abfangjäger und Luftunterstützung)
111. Jagdgeschwader
112. Jagdgeschwader
12. Jagdregiment, Sancti Spiritus (Abfangjäger und Luftunterstützung)
121. Jagdgeschwader
122. Jagdgeschwader
14. Taktisches Unterstützungsregiment, Santa Clara (Jagdbomber)
141. Jagdbombengeschwader
15. Transportregiment, Cienfuegos
151. Transportgeschwader
16. Hubschrauberregiment, Cienfuegos
161. Marinehubschraubergeschwader
162. Hubschraubergeschwader
163. Hubschraubergeschwader
Luftverteidigungszone Ost
3. Luftverteidigungsbrigade „Cuartel Moncada“
31. Jagdregiment, Camagüey (Abfangjäger und Luftunterstützung)
311. Jagdgeschwader
312. Jagdgeschwader
34. Taktisches Unterstützungsregiment, Holguín (Jagdbomber)
341. Jagdbombengeschwader
35. Transportregiment, Santiago de Cuba
351. Transportgeschwader
36. Hubschrauberregiment, Santiago de Cuba
361. Kampfhubschraubergeschwader
362. Hubschraubergeschwader
363. Hubschraubergeschwader

LSK/LV-Stützpunkte 1990 (Bild: urrib.2000)
(Quelle: urrib2000)
Dienstuniform #1 – Major – 1976-1988
everyday uniform #1 – Major – 1976-1988
Die vorliegende Uniformjacke und Schirmmütze stammen aus den 1980er Jahren. Getragen wurde dieser Uniformtyp lediglich von 1976 bis ca. 1988. Signifikanteste Änderungen zum Vormodell der 1970er Jahre sind der deutlich andere Schnitt, die Anbringung von Kragenspiegel und Schulterklappen sowjetischer Produktion sowie die Einführung eines Gürtels. Dieser ist auf der Rückseite der Jacke vernäht. Der verwandte Stoff ist deutlich leichter, also noch im vorigen Jahrzehnt. Die Schirmmütze in der hier gezeigten Form gibt es seit Ende der 1970er Jahre und wird bis heute produziert und benutzt. Allerdings gibt es hier verscheidene leichte Variationen. So gibt es Modelle mit Mützenbändern in karierter Ausführung. Für Generale war das Mützenband aus Generalsschulterklappenstoff- und webmuster hergestellt. Die Variante mit blauem Mützenband, also für Angehörige der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, ist besonders rar, da es diese so nicht mehr gibt und verwendet wird.
This uniform jacket and peaked cap come from the 1980s. This uniform type was worn from 1976 until ca. 1988. Significant changes to the forerunner model from the 1970s are the other cut, the installation of soviet shoulder boards and collar tabs as soon as the entering of a belt. This belt is sewed on the back side of the jacket. The used material is more lighter than in the 1970s. The peaked cap in this form exist since the 1970s and is using until today in several variatons. For example there are cap bands in a chequered effectuation. For generals the cap band is produced in the same pattern like their shoulder boards. The variant in blue (for air force/air defence) is absolutely rare because it isn’t still in using today.
Dienstuniform #2 – Major – 1976-1988
everyday uniform #2 – Major – 1976-1988
Wie auch in den sowjetischen Streitkräften, gab es auch in den Revolutionären Streitekräften Kubas in der Zeit von 1976 bis 1988 eine Vielzahl von Uniformen, die je nach Trageperiode, Tagesbefehl und Anlass variieren konnten. So gab es ebenfalls eine Dienstuniform für Offiziere, welche kürzer als das oben genannte Modell ist. Wie das auch schon hier vorgestellte Modell der Revolutionären Kriegsmarine, fällt die Jacke zur Dienstuniform Nr. 2 für die Land- und Luftstreitkräfte durch den Bund mit den jeweils zwei kleinen goldenen Knöpfen an der linken und rechten Seite sowie an der Frontseite auf, was wiederum klar auf den sowjetischen Einfluss auf die Uniformierung in dieser Zeit zurückzuführen ist. Des Weiteren wurden keine Kragenspiegel vernäht. Trotz dieser Ähnlichkeit gibt es auch diverse Unterschiede. So sind bspw. die Brusttaschen aufgesetzt. Außerdem wird die Jacke mit insgesamt sechs goldenen Knöpfen (vier große, zwei kleine) statt wie beim sowjetischen Pendant mit sieben kleinen Knöpfen verschlossen. Unter der Jacke wurde die grüne Hemdbluse mit dunkelgrünem Binder getragen. Als Kopfbedeckung diente die khakifarbene Offiziersschirmmütze. Bei der hier gezeigten Uniform handelt es sich um einen Piloten im Range eines Majors. Man beachte das entsprechende Klassifizierungsabezichen (3. Stufe) für Flugpersonal.
Dienstuniform #3 – Major – 1976-1988
everyday uniform #3 – Major – 1976-1988
Neben den zuvor genannten Varianten der Dienstuniform, gab es in den kubanischen Streitkräften eine weitere dritte Tragevariante. Diese dürfte den meisten Trägern am komfortabelsten erschienen sein, beachtet man die klimatischen Verhältnisse auf Kuba. Die Dienstuniform Nr. 3 bestand aus der grünen Hemdbluse, welche auch schon von den Dienstuniformen Nr. 1 und 2 bekannt ist, sowie aus einer braunen hose, schwarzen Lederhalbschuhen sowie der Schirmmütze. Im Gegensatz zu den sowjetischen Streitkräften, wurde zu dieser Tragevariante kein Binder getragen. Zudem entfiel das rautenförmige Akademieabzeichen. Es wurden lediglich das Klassifierungsabzeichen (rechts) und die Interimsspange (links) an das Hemd befestigt. Zugleich war die Dienstuniform Nr. 3 auch eine weitere Variante der Stabsdienstuniform.
Gala-/Paradeuniform – Generalleutnant – seit 1976
gala/parade uniform – Divisional general – since 1976
Die hier gezeigte Gala-/Paradeuniform der Luftstreitkräfte existiert in dieser Form und Farbe seit 1976 und wird bis zum heutigen Tage aufgetragen, wobei diese nur noch selten in Erscheinung tritt. Form und Schnitt basieren direkt auf die Vorgängermodelle der 1960er und der frühen 1970er Jahre. Wie bereits mehrfach auf diesem Blog erwähnt, fand eine „Sowjetisierung“ der Uniformen 1976 statt. Dadurch entfielen die alten Schulterklappen und wurden durch entsprechende Schulterstücke sowjetischer Art ersetzt und mit der Jacke fest vernäht. Auch wurden die bisherigen Waffengattungsabzeichen am Revers durch sowjetische Modelle ersetzt sowie – im Falle für Generale – um metallgestickte Lorbeerzweige ergänzt. Im Gegensatz zu den Pendants der Landstreitkräfte (siehe hier), haben die Brusttaschen dieser Jacke noch die kleinen Druckverschlussknöpfe. Das lässt vermuten, dass diese Jacke in den 1970er Jahren produziert worden sein muss. Denn bei den älteren Jackenmodellen der 60er und früher 70er Jahre waren entsprechende Knöpfe serienmäßig vernäht. An der hier gezeigten Jacke befinden sich zudem zwei rhombenförmige Absolventenabzeichen: Absolventenabzeichen der Militärakademie der FAR (links) sowie das Absolventenabzeichen der Militärakademien der UdSSR (rechts). Oberhalb dieser Abzeichen befindet sich das Klassifierungsabzeichen für Offiziere der Luftstreitkräfte (fliegendes Personal) dritter Stufe. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Abzeichen lediglich zu Fotozwecken angebracht wurde. Dieser Umstand rührt daher, dass es das einzige passende Abzeichen war. Denn der Abstand der produktionsbedingten vorgefertigten Löcher verhinderten, ein höhere Stufe anzubringen.
Baskenmütze – Fallschirmjäger – 1980er Jahre
beret – paratroopers – 1980s
Bei dieser Baskenmütze handelt sich um ein seltenes Stück aus den 1980er Jahren der kubanischen Fallschirmjägereinheiten. Diese waren die direkte Vorläuferorganisation der heutigen Spezialeinheiten der kubanischen Streitkräfte. Schnitt und Farbgebung wurden direkt vom sowjetischen Pendant übernommen. Bei der Kokarde handelt es sich um dasselbe Modell, wie es bei den Schirmmützen verwendet wird.